Als Alice Schwarzer 2008 in ihrem Buch Die Gotteskrieger und die falsche Toleranz schrieb, in vielen wichtigen Instanzen würden mittlerweile jene sitzen, die dem politischen Islam den Weg bereiten, hielt ich dies für übertrieben.
Als Aydan Özoğuz ihre Karriere in der SPD begann, bekam ich Zweifel an meiner Einschätzung hinsichtlich des Schwarzer-Buches. Immerhin sind ihre Brüder Yavuz und Gürhan Islamisten. Man bemerke den feinen Unterschied: hier wird nicht mal mehr schöngeredet, sondern das diplomatisch relevante Wort „Islamist“ verwendet. Daß sich Aydan von ihnen „distanziert“ hat: geschenkt. In letzter Instanz zählt für Moslems die Umma – die Gemeinschaft im allgemeinen. Und die Familie im besonderen steht ohnehin über allem. Als Frau sowieso.
Spätestens nach ihrer Spontanäußerung zu Durchsuchungen salafistischer Einrichtungen, weiß man, wie sie wirklich tickt. Möglicherweise gemäßigter als ihre Brüder, aber nicht weniger gefährlich für eine Demokratie.
Michael Müller, Hauptstadtbürgermeister, beruft nun Sawsan Chebli als Staatssekretärin ins Amt.
Wer wissen möchte, wie die so tickt, bedient sich eines Textes auf der Achse des Guten von Antje Sievers vom 05.08.2016.
Und so muß ich meine Meinung zu Schwarzers Buch erneut revidieren. Sie hatte wohl recht. Stück für Stück nehmen Anhänger dieser menschenverachtenden Bewegung wichtige Posten ein. Stück für Stück tasten sie sich vor, mit fragwürdigen Statements, die sie bei Kritik einfach relativieren.
Absurder Weise wären solche Anmerkungen ohne Kritik genau so stehengeblieben …