Archiv für den Monat März 2019

Achtung! Feind hört mit!

Hitler besucht ein Irrenhaus, schreitet die Reihe der Insassen ab. Jeder Patient schreit: „Heil Hitler!“ Nur am Ende der Reihe steht einer ganz still. Hitler: „Warum grüßen Sie nicht?“ Der Mann: „Ich bin der Wärter, ich bin nicht verrückt.“

vs.

„Da bricht ein Neger einen Mercedes auf! Ist das Deiner?“ – „Nein, meiner schneidet die Hecke.“

Naaa? Unterschied erkannt?

Für den ersten Witz ging’s ins KZ. Zumindest in ein unschönes Verhör. Und zu 99% dann ins KZ.

Die Zeiten haben sich gewandelt, meinen Sie? Mit Nichten.

Als sich der Sportjournalist Andre Voigt via Video weinerlich über die bösen, bösen rassistischen Ausfälle einzelner Fußballfans echauffierte und Hans Sarpei freundlicher Weise gleich nachlegte, erinnerte mich das an sehr finstere Zeiten in diesem Land.

Witze über Erich Honecker endeten übrigens ähnlich.

Verstehen Sie mich nicht falsch: einen schwarzen Mitmenschen als „Nigger“ oder „Bimbo“ direkt in Gesicht zu beschimpfen, ist eine Beleidigung. Keine Frage. Ob hier „Volksverhetzung“ als Tatbestand in Frage kommt, ist meines Erachtens zu verneinen, aber da ist der Zeitgeist vermutlich gegen mich.

Zugegeben; es gibt noch keine Verurteilung dafür, aber allein der gebundene Staatsapparat für die  Ermittlungen schockiert mich.

Da es aber auch unter Strafe gestellt ist, Mohamed, der seine 9jährige Ehefrau Aisha vögelte, der Pädophilie zu bezichtigen, oder aufgrund der Tatsache, daß Deutsche nie Opfer einer Volksverhetzung sein können, wissen wir, wie das ausgeht. Selbst das Weiterleiten (!) dumper Stammtischparolen auf Facebook wird mittlerweile unter Strafe gestellt.

Wird es zukünftig auch unter Strafe gestellt sein, wenn Sie Frau Merkel in Bierlaune „eine dumme Sau“ nennen, weil sie Ihrer Meinung nach das Ziel sinnvoller Politik vergeigt hat? Wenn Sie Daniela Katzenberger am Stammtisch eine „geile Blondine“ nennen, die zwar „eine Hohlbirne“ sei, aber Sie wollen sie ja nicht heiraten?

Kann dann jeder Diskussionsgegner Sie anzeigen? Wegen Politikerbeleidigung? Wegen Frauendiskriminierung? (Insbesondere für Letzteres stehen die Chancen derzeit recht gut.)

Wo fängt das an? Wo hört das auf?

Eines ist mal sicher: verbotene Sprüche gewinnen an Finesse, je härter sie bestraft werden.

Zudem liegt es in der Natur der Beleidigung, daß man sich optische Reize des Gegenüber zunutze macht. „Fette Sau“, „alter Sack“, „dummer Kanacke“.

Wo zum Henker liegt der Unterschied? Warum bläst man Neger-Sprüche derart zum Staatsakt auf?

Übrigens hoffe ich, daß Voigt bei nächster Gelegenheit, wenn die letzten zwei Deutschen in einer Neuköllner Grundschule als unreine Schweinefleischfresser gemobbt werden, ein ähnliches Krokodilstränenvideo dreht.

 

 

 

 

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Ich Naivchen

Wähnte ich mich vor knapp einem Jahr noch im falschen Film, daß der linksradikale Berliner Senat sich lediglich seine radfahrenden Kindheitsträume erfüllen möchte, bin ich nunmehr mit meiner Frustration ein gutes Stück weiter.

Während Fahrradstrecken ausgebaut werden, die Infrastruktur gezielt zum Erliegen gebracht wird und hirnbefreite Journalisten philisophieren, mit Tempo 30 käme man schneller ans Ziel, nehme ich die B.Z. als einziges Medium wahr, das auch mal gegen diesen Irrsinn spricht.

Aktuell legt Gunnar Schupelius mal wieder den Finger in die Wunde.

In Zeiten wie diesen ist es schwer, sich nicht mit Verschwörungstheoretikern gemein zu tun. Einige haben ziemlich einen an der Waffel.

Und doch gärt in mir die Frage: wie kommt dieser Senat darauf, dem Berliner das Auto zu verbieten?

Sichere Verkehrswege für Radfahrer? Blödsinn, dann würden sie als erstes die Helmpflicht für Radfahrer einführen.

Umweltschutz? Feinstaub? Auch Quatsch, da gibt es den Zigarettenraucher oder Energieverschwender, der Tag und Nacht das Licht unnütz brennen läßt; an die könnte man auch ran. Schneller, effektiver.

Warum also? Welche Motive kann eine linke Regierung haben, die DDR-Schergen und Kommunisten in ihren Reihen hat?

Was wäre, wenn das Auto das letzte Statussymbol ist, das uns vor der Gleichmacherei schützt? Den SUV kann sich eben nicht jeder leisten, nicht mal den Dacia Duster. Durch Primark oder Deichmann sind Markenklamotten oder -schuhe nicht mehr ohne weiteres zu erkennen; man hat eigene Billigmarken zum Verkaufsschlager gemacht. Uhr, Smartphones, Schmuck – dank China für jeden erschwinglich.

Nicht aber das Auto. Es bleibt ein Synonym für Kohle.

Monatskarte und Fahrrad sieht man den sozialen Status nicht an.

Ist das der Grund für das Traumziel der Volksrepublik Deutschland?

Keine Ahnung. Widersprechen Sie mir ruhig. Irgendwie will mir nicht in die Birne, warum man eine Metropole wie Berlin in die Steinzeit zurückbomben will.

Einerseits regen sich gerade diese Entscheidungsträger darüber auf, daß sich sozial Schwache Berlin nicht mehr leisten können, werden aber Dienstleistungen des Handwerkes exorbitant teurer, weil sich jede Firma entweder einen neuen Fuhrpark oder Ausnahmegenehmigungen für den Diesel kaufen muß, und dies auf den Kundenpreis umlegen wird, können die sich doch nicht so ahnungslos stellen, wie sie es derzeit tun.

Noch mehr 30iger Zonen, mehr Parkraumbewirtschaftung (sprich: kostenlose Parkplätze abbauen) und Fahrverbote, die den Verkehr umlenken. Was für ein Schwachsinn.

Verstehen Sie mich nicht falsch: ich bin für Umweltschutz. Für höhere Strafen, wenn gegen einzelne Normen verstoßen wird. Aber gerecht muß es dennoch bleiben.

Die Autoindustrie, die völlig unbeschadet Staat wie Kunden wie Gesetzgeber bescheißen durfte (schön, daß es noch die USA gibt), hatte mindestens 19 Jahre Zeit, Alternativen zum Verbrennungsmotor vorzustellen bzw. zu entwickeln. Warum ist dies nicht geschehen?

Und jetzt wird die vermeintliche Freiheit des kleinen Bürgers, der sowieso den großen Scheiß bezahlt, eingeschränkt? Ohne eine normale Übergangszeit?

Wo will diese Ex-DDR-Regierung eigentlich hin? Was, wenn plötzlich ein Autohersteller käme und Elektro-Fahrzeuge zu relativ guten Konditionen verkaufen würde? Wo sollen die fahren, wenn Straßen via Fahrradstreifen zurückgebaut werden bzw. wenn in zukünftigen Stadtentwicklungsplänen das Auto nicht mehr vorkommt – völlig egal, mit welchem Antrieb?

Nein, Ladies und Gentlemen, hier geht es nicht um Umweltschutz.