Den Zeitgeist schwermütig sich selbst anzulasten … darin sind wir Deutschen ja Weltklasse.
Einmal mehr findet sich heute ein Artikel in der B.Z., der uns mehr oder minder direkt den genetisch bedingten Rassismus attestiert.
Gab es doch gestern im selben Medium eine herzzerreißende Story über Flüchtlinge, die auch Berlin-Steglitz als Hochburg des Hasses entlarvte.
Nein, keine geköpfte Ehefrau, kein niedergestochener Jugendlicher, kein Schußwaffengebrauch, keine vaginal-betastete 13jährige – viel schlimmer, halten Sie sich fest, sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt: eine nebulöse, nicht näher bezeichnete Beleidigung, ein Anti-Moschee-Aufkleber, Müll im Briefkasten und der nachträglich aufgekrakelte Schriftzug „Kanakensau“ auf’m Briefkasten. Bämm.
Das beschäftigte mich schon. Warum der Staatsschutz dort nicht ermittelt – oder zumindest diese Kahane-Maas-Kombo.
Nicht nur mir bereitete dieser rechtsradikale Terror an dieser Refugees-Romanze eine schlaflose Nacht, auch Reinhard Mohr ist fassungslos. Leider nicht sprachlos, denn er will’s gleich global wissen und sieht Hemmschwellen sinken.
Natürlich nur bei – Zitat – Inländern. Und sitzt vermutlich wippend in der Ecke und fragt sich „Warum nur? Warum nur?“.
Also daran, daß man – übrigens auch im selben Medium – tagtäglich lustige Geschichte von Hinzugereisten liest – Dauerbrenner sind ja Kotti und Görli -, nee, also daran kann es nicht liegen. An der Frequenz dieser Nachrichten. An dem vermeintlichen Glück, das alles nur als Nachrichten und nicht als Geschädigter wahrnehmen zu müssen.
Es kann also nur daran liegen, daß der böse Deutsche – nee, diese hirnverschwurbelte Logik lesen Sie im letzten Absatz mal schön alleine.
Unterm Strich: nicht das fragwürdige Weltbild eingereister Rückständiger ist zu hinterfragen, sondern der hiesige Dummbatz, der einfach nicht gefragt werden braucht, wie seine Welt aussehen soll, muß mal wieder sein Verhalten ändern.
Das hat natürlich nichts mit Vorurteilen zu tun. „Die“ sind nicht alle so. Wir schon.
(überarbeitet, 28.10.2016)